Die nördlichste italienische Provinz ist eine Welt für sich. Mitten in den Alpen gelegen, bietet sich Südtirol für praktisch alle Outdoor-Aktivitäten an – promobil hat vier Tipps der besonderen Art.

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Wenn der Frühling bei uns noch auf sich warten lässt, dann ist er auf der anderen Seite der Alpen, in Südtirol, schon angekommen. Zartes Grün überzieht die sanft geschwungenen Wiesen vor beeindruckenden Bergpanoramen, wie sie die Dolomiten oder das Ortler-Massiv bieten. Der Ortler ist mit 3.905 Metern der höchste Gipfel Südtirols. Kein Wunder suchen Urlaubsgäste das Alpinerlebnis beim Wandern und Bergsteigen, für jedes Level wird etwas geboten. Sogar Mountainbiketrails gibt es in der Region inzwischen etliche, oder man ist eher gemütlich unterwegs auf dem Etschtal-Radweg. Doch wir haben vier ganz konkrete Tipps für aktive Campingurlauber in Südtirol.

1. Europas größtes Hochplateau

Wir starten auf der Seiser Alm. Europas größtes Hochplateau bietet grandiose Berggipfel, sensationelle Ausblicke in klarer Alpenluft. 56 Quadratkilometer, 450 Kilometer ausgewiesene Wanderwege. Die Qual der Wahl. Also los, mit der Seilbahn von Seis am Schlern hoch auf die Alm. Zum Einstimmen nehmen wir die Puflatschrunde: Acht aussichtsreiche Kilometer, dreieinhalb Stunden Gehzeit – auch weil man immer mal wieder stehen bleiben muss und einfach staunt.

Plattkofel und Langkofel sind fast die ganze Zeit im Blick. Mal sehen sie ganz nah aus, dann wieder fern. Vor-sich-hin-Philosophieren beim Wandern ergibt sich angesichts dieser Bergkulisse eigentlich von selbst. Bei der Rast an der Arnika-Hütte stehen wir vor der schwierigen Wahl: Speckknödel oder Pasta allo Chef?

2. Heubaden

Völs am Schlern mit seiner burgartigen Anlage, schön erhaltenen und renovierten alten Häusern bietet neben vielen anderen Wanderwegen und guten Essensmöglichkeiten noch ein sehr spezielles Vergnügen: das Heubad, in den Dolomiten eine jahrhundertealte Tradition.

Das Heu dafür stammt von umliegenden Gebirgswiesen. Es enthält Blumen und Wildkräuter wie zum Beispiel Frauenmantel, Arnika, Enzian. Vor der Anwendung weicht es eine Stunde lang in warmem Wasser ein, das löst die ätherischen Öle. Wie das duftet! Ob das wohl kratzt und piekst? Der Körper wird mit einer weiteren dicken Schicht nassem, warmem Heu bedeckt, Laken drüber, Decke drum, nur der Kopf guckt raus. Und mit einem Ruck wird man 15 Zentimeter tiefer in die Wassermatratze befördert. Piekst nicht, wie angenehm! Die Entspannung beginnt, nur noch atmen, Augen schließen, den Heuduft riechen, wohlig warm werden und nach 20 Minuten sogar ein wenig schwitzen, da kommt das Auspacken zur rechten Zeit. Auf zur nächsten Wanderung.

Auch wer ein distanziertes Verhältnis zum volkstümlichen Schlager pflegt, hat meist schon von den Kastelruther Spatzen gehört. Der Heimatort Kastelruth ist jedenfalls stolz auf sie. Gleich am Ortseingang wird man von ihnen empfangen; sie sind hier als Skulpturen zu erkennen. Die Gruppe spielt seit über 30 Jahren. Im Ort gibt es ein Spatzenmuseum, einen Spatzenladen mit Spatzensouvenirs. Zu Kastelruth gehören aber auch das historische Dorfzentrum, die gepflegten Bauernhöfe, die bemalten Häuser und der unübersehbare Kirchturm. Vom Zentrum aus fährt die Sesselbahn auf die Marinzenalm im Schlernplateau. Das ist was für die Kleinen: freilaufende, zutrauliche Ziegen, ein großer Spielplatz.

3. Wunderschöner See im Wald

Eine Wanderung der ganz anderen Art führt um den kleinen Karer See im Latemarwald im Gemeindegebiet Welschnofen. Er ist berühmt wegen seines tiefgrünen Wassers und der Lage: von Wald umgeben, hinter dem sich die Berge der Latemargruppe im Süden und der Rosengarten im Nordosten himmelhoch erheben. Die großen Wandertouren machen wir aber oben, von der Kölner Hütte aus, und die ist gut mit der Seilbahn Laurin zu erreichen.

St. Ulrich im Grödnertal ist bekannt für seine Holzschnitzer, Laden reiht sich an Laden. Abseits des Herrgottschnitzer-Mainstreams sticht Adolf Vallazza hervor, hochbetagt mittlerweile, mit seinen Skulpturen und Totems aus uraltem Holz, die weltweit ausgestellt werden. Seine schlichte Werkstatt versteckt sich im alten Ortskern und ist geschlossen. Aber an der Tür steht eine Handynummer – bei Interesse kann man seine Werke in seiner Werkstatt besichtigen.

Die Berge rundum beeindrucken aber auch wieder: an der Nordseite die Raschötz, weiter östlich die Seceda sowie an der Südseite die Berge der Seiser Alm, Monte Piz und Col de Mesdi. Und überall kann man sich mit Seilbahnen hochgondeln lassen. Heute wandern wir von St. Ulrich aus auf die Raschötzer Hochalm – wir freuen uns schon auf die Pause auf der Terrasse der Cason-Hütte. Knödel-Tris oder doch lieber Kaiserschmarrn? Glücklich ist, wer beim Blick auf die schönsten Berge solche Entscheidungen treffen darf.

4. Bike-Touren auf der Saiser Alm

Gemütlich mit dem E-Bike über die Hochalm oder sich mit dem Mountainbike richtig auspowern, die Dolomiten mit Schlern, Langkofel, Plattkofel und Rosengarten dabei immer im Blick – die Auswahl an Radtouren auf der Seiser Alm reicht von technisch anspruchsvollen Routen mit steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten bis hin zu entspannten Fahrten mit wenigen 100 Höhenmetern.

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29 ausgeschilderte Mountainbike-Strecken mit Höhenunterschieden von bis zu 500 Metern führen an imposanten Felswänden vorbei. Die 26 Kilometer lange Talrunde Seiser Alm verbindet auf ihrem Weg Völs, Kastelruth und Seis und belohnt Radfahrer mit fantastischen Ausblicken. Eher an geübte Fahrer richtet sich die Tierser-Alpl-Tour. Zwischen Gröden und der Seiser Alm führt sie auf eine Höhe von bis zu 2500 Meter. Die Seiser Alm lockt mit 600 Kilometer Radwegen.

Passende Campingplätze und Entspannung für zwischendurch finden Sie in diesem Artikel:  © Promobil